Nicht jede starke Erkältung ist eine Grippe
Tipps zur Unterscheidung und zur Vorbeugung aus der Apotheke
Das, was landläufig als "Grippe" oder starke Erkältung bezeichnet wird, ist meistens ein grippaler Infekt. Im Vordergrund stehen hier Beschwerden wie Schnupfen, Kopfschmerzen und Husten. Nach einer Woche ist meist alles wieder vorbei. Und: Eine Erkältung verläuft viel milder als eine Grippe. Die "echte" Grippe (Influenza) ist eine schwerwiegende Erkrankung, die in Epidemien auftritt, erklärt Apotheker Dr. Björn Schittenhelm von der Alamannen- und Schönbuch-Apotheke aus Holzgerlingen: „Im schlimmsten Fall kann sie sogar tödlich verlaufen, vor allem ältere, kreislaufgeschwächte Menschen sind gefährdet. Sie wird durch Influenzaviren ausgelöst und schwächt den Körper über Wochen hinweg. Eine Grippeimpfung ist darum für Risikogruppen wie Senioren oder Menschen in kontaktreichen Berufen empfehlenswert. Informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Hausarzt oder in der Apotheke über eine solche Impfung.“
Zwei Krankheitsbilder: Viele Gemeinsamkeiten aber deutliche Unterschiede
Beide Erkrankungen werden durch Tröpfcheninfektionen übertragen und betreffen die Atemwege. Beide verursachen Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Schmerzen an Kopf oder Gliedern. Anzeichen einer echten Virusgrippe (Influenza) sind ein plötzlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber über 38,5 Grad, trockener Reizhusten und Muskel- oder Kopfschmerzen. Apotheker Dr. Björn Schittenhelm weiter: „Diese sehr schwere Erkrankung kann einige Wochen dauern und erfordert meist Bettruhe. Rezeptpflichtige Arzneimittel gegen eine Grippe wirken nur, wenn sie gleich zu Beginn der Infektion rasch eingenommen werden.“
Eine Erkältung hingegen beginnt meist langsam und kann im Gegensatz zur Grippe gut mit rezeptfreien Arzneimitteln behandelt werden. Im Vordergrund stehen bei ihr Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Doch auch wer erkältet ist, sollte zumindest kurzfristig zu Hause bleiben. Denn wer sich krank zur Arbeit schleppt, riskiert, dass Kollegen sich anstecken.
Hände waschen: Lieber einmal mehr ...
In der Erkältungs- und Grippezeit spielt die Händehygiene eine große Rolle. Da die Viren über Tröpfchen übertragen werden, sind diese Viren auch häufig auf Türgriffen, Telefonhörern oder an Haltestangen in Bussen und Bahnen zu finden.
Der Apotheker aus Holzgerlingen rät: „Deswegen immer sehr gründlich und noch häufiger als sonst die Hände gut mit Seife waschen. So kann der Übertragungsweg gestoppt werden. Es empfiehlt sich auch, dass man nicht in die Hände, sondern in die Ellbogenbeuge niest – und benutzte Taschentücher sollten sofort im Hausmüll entsorgt werden. Im Papierkorb unter dem Büroschreibtisch haben sie nichts zu suchen.
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