ATHINA - Apotheken überprüfen Ihren Arzeimittelmix

Das MARKTBLATT sprach mit Dr. Susann Luderer, zertifizierte ATHINA-Apothekerin in den Holzgerlinger Apotheken. Sie hat sich weitergebildet, um den Patienten und Kunden in den Apotheken zu helfen, mit den verordneten Medikamenten und allem, was sich sonst noch in der Hausapotheke befindet, zurecht zu kommen.

„Arzneimittel werden oft von verschiedenen Ärzten verordnet. Meist kommen weitere, vom Patienten selbst erworbene Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel hinzu.., da kann man schon einmal den Überblick verlieren. So kann sich über die Zeit daheim einiges an Arzneimitteln ansammeln “, sagt Dr. Luderer. Das leuchtet eigentlich jedermann ein. Deshalb bildet die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg sogenannte ATHINA-Apotheker aus. ATHINA steht für „Arzneimitteltherapiesicherheit in Apotheken“.

Dabei handelt es sich um eine spezielle Fortbildung, bei der Kenntnisse vermittelt werden, um eine Medikationsanalyse durchführen zu können. Dazu gehören neben dem Wissen über Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Medikamenten untereinander auch das Zusammenspiel von Ernährung und Medikamenten. Ebenso ist oft der optimale Einnahmezeitpunkt wichtig für eine gute Wirksamkeit.

Wie geht das vor sich?

Zur Medikationsanalyse werden mit dem Patienten zwei Termine vereinbart. Zunächst bringt der Patient alle seine Arzneimittel in die Apotheke mit. Die Arzneimittel werden nun im Gespräch mit dem Apotheker erfasst und dabei strukturiert analysiert. Wichtig ist hierbei, dass die Patienten alles mitbringen, was sie einnehmen – egal, wo sie es gekauft, bestellt oder verordnet bekommen haben. Nur so kann die Medikationsanalyse sinnvoll durchgeführt werden.

Häufig kommt es beispielsweise vor, dass Patienten fast identische Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Der Apotheker macht unterstützt durch ein spezielles PC-Programm Vorschläge, wie sich die Wirkung der Arzneimittel optimieren lässt, wie sich Nebenwirkungen verringern oder sogar vermeiden lassen und welche Arzneimittel nach Rücksprache mit dem Arzt eventuell abgesetzt werden könnten. Beim zweiten Termin (ca. 1 Woche später) erhält der Patient einen übersichtlichen Medikationsplan und Informationen zu seinen Arzneimitteln und deren Einnahme. Die Ergebnisse der Analyse werden zusätzlich an die Landesapothekerkammer gesendet – natürlich anonymisiert – um von Apothekern, die als Tutoren zur Verfügung stehen, eine fachliche Rückmeldung einzuholen. ATHINA hilft also bei Fragestellungen, wenn es um Wechselwirkungen, Einnahmezeitpunkt und Dosierung oder um Nebenwirkungen bzw. um das Zusammenwirken mit Nahrungsmitteln geht. Die Patienten profitieren von der Medikationsanalyse durch ein größeres Wohlbefinden und ein besseres Verständnis für ihre Medikation.

Und was kostet das?


Eine Medikationsanalyse bedeutet für die Apotheke großen Aufwand – Zeit für die Analyse, Recherche in der Fachliteratur und die Erstellung eines Medikationsplans mit allen angewendeten Präparaten. Für die Durchführung einer Medikationsanalyse nach ATHINA wird von den Apotheken ein Betrag von 69 Euro erhoben. Derzeit bezahlen die Krankenkassen für diese wichtige pharmazeutische Dienstleistung leider noch nicht.

Das interessiert Sie? Dann sprechen Sie die Mitarbeiter der Alamannen- und Schönbuch- Apotheke gerne an. Frau Dr. Luderer berät und erläutert die Vorgehensweise auch gerne persönlich. Sie erreichen Frau Dr. Luderer in der Schönbuch-Apotheke Montags bis 13 Uhr, am Donnerstag ganztags und am Freitag von 11 bis 15 Uhr.

ast