Zecken haben zwei Hauptarten des Angriffs: Jäger, die aktiv auf einen Wirt zugehen, und Lauerer, die geduldig auf Vegetation lauern. Der Gemeine Holzbock ist ein Beispiel für Letztere und verursacht die meisten Zeckenbisse beim Menschen in Deutschland.
Bei einer Berührung hält die Zecke sich am Körperhaar fest und wird zum blinden Passagier, der sich sogleich auf die Suche nach einer geeigneten Körperstelle macht. Zecken suchen vor allem feuchte, warme und intensiv durchblutete Hautstellen, z. B. die Kniekehlen, Achselhöhlen oder die Leistenbeuge. Dort wird mit den Mundwerkzeugen eine Wunde gerissen, um dort austretendes Blut aufzusaugen.
All dies wäre an sich harmlos, abgesehen davon, dass manche Menschen auf bestimmte Eiweißstoffe in dem Zeckenspeichel allergisch reagieren. Gefährlich wird es jedoch dadurch, dass sich im Speichel auch Bakterien und Viren befinden können, von denen viele eine krankmachende Wirkung haben. Besonders gefürchtet sind die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), aber eine ganze Reihe anderer Krankheiten kann durch Zecken übertragen werden.
Schutzmaßnahmen umfassen das Vermeiden von Kontakt mit Gras und Büschen, das Tragen von heller Kleidung und das gründliche Absuchen des Körpers nach Aufenthalten im Freien. Es hilft auch, die Hosenbeine in die Socken zu stecken. Auch Abwehrmittel zum Aufsprühen auf Haut oder Kleidung sind hilfreich.
Hat die Zecke bereits eine Wunde gerissen und mit dem Saugvorgang begonnen, müssen Sie beim Entfernen der Zecke sicherstellen, dass nicht nur der Hinterkörper abgerissen wird, weil dann der Vorderkörper mit den Mundwerkzeugen in der Haut stecken bleibt. Dazu bietet Ihre Apotheke spezielle Hilfsmittel an wie Zeckenzangen, Zeckenschlingen oder Zeckenkarten mit passendem Einschnitt. Damit ist es möglich, zwischen Hautoberfläche und Zecke zu gelangen, um so die gesamte Zecke mitsamt ihrer Mundwerkzeuge von der Haut abzuziehen.