Mittlere Mühle

Beschreibung

Zwischen Holzgerlingen und Schönaich liegt die „Mittlere Mühle“ der Familie Schmid. Die schwarzbunte Kuh an der Hofeinfahrt zeigt deutlich, hier dreht sich vieles ums liebe Vieh. 

Kühe, Hühner, Ziegen, Schafe gehören genauso zum Hof wie die Erzeugung von Getreide und Mais. „Wir sind mit unserem Betrieb 1978 aus dem Ortskern ausgesiedelt und betreiben die „Mittlere Mühle“ im Vollerwerb“, sagt Georg Schmid.

Das Fleckvieh der Familie wird sowohl für die Fleischvermarktung und für die Milchwirtschaft gehalten. Dabei setzt die Familie auf die eigene Nachzucht genauso wie bei den schwarzbunten Kühen, die für genügend Milch sorgen. Diese wird an die Ravensburger Molkerei Omira abgegeben. Daneben setzt der Betrieb auf die Direktvermarktung der eigenen Produkte. Dazu gehören die Milchautomaten genauso wie Eier und die Vermarktung von Wurst- und Fleischspezialitäten. Dazu ist mittlerweile der Sohn Robin als Metzgermeister zuständig.

Neben der Viehhaltung bestellen die Schmids rund um Holzgerlingen ihre Felder mit Weizen, Braugerste, Hafer, Wintergerste, Mais und Kartoffeln. „Vieles davon verwenden wir, um unsere Tiere damit zu füttern, dieser Kreislauf ist uns wichtig“, betont Georg Schmid. 

Auch eine kleine Brennerei gehört zum Hof. „Wir brennen unser eigenes Obst und brennen auch für sogenannte Stoffbesitzer, also Streuobstwiesenbesitzer, die ihr Obst selbst einschlagen und dann bei uns brennen lassen“, sagt Dagmar Schmid. Ganz besonders stolz ist die Familie auch auf ihren Nusslikör, der nach dem Rezept der Oma hergestellt wird.

Einkaufen rund um die Uhr

Für das bequeme Einkaufen direkt vom Erzeuger haben die Schmids bereits 2017 das Milchhäusle an der Einfahrt zum Hof installiert. „Manche nutzten es viel lieber als unseren Hofladen“, sagt Dagmar Schmid. „Man ist unabhängig von Öffnungszeiten, was viele Kunden schätzen.“ Sagt sie, die auch an drei Tagen die Woche zusätzlich die Türen des Hofladens öffnet. 

Während es das ganze Jahr Eier vom eigenen Hof gibt, sind ganz aktuell auch gefärbte hart gekochte Eier im Angebot. „Wir lassen unsere Eier färben und wissen auch bei diesem Produkt, was wir anbieten“, sagt Dagmar Schmid.

Kutteln gehören auch dazu

Bereits seit einigen Jahren bieten sie auch Fleischprodukte aus eigener Verarbeitung an. Die Arbeit in der Wurstküche auf dem Hof erledigte früher Metzgermeister Manfred Aichele, heute liebevoll Senior-Metzger genannt. 

Seit 2021 steht Sohn Robin an zwei Tagen in der Woche in der Wurstküche und sorgt nach seiner Ausbildung zum Metzgermeister für Schmackhaftes fürs Vesper, zum Grillen oder für den Sonntagsbraten.

Von der Nase bis zur Schwanzspitze, das ist dem jungen Metzgermeister und seinen Eltern sehr wichtig. „Vor der Schließung des Gärtringer Schlachthofes haben wir dort geschlachtet. Das hatte den Nachteil, dass wir etwa die Innereien und auch die Kutteln nicht mitbekommen haben, was ich persönlich schon immer sehr schade fand“, sagt Robin Schmid. Jetzt fährt er mit seinen Tieren in den Schwarzwald. „Bei der Metzgerei Seeger in Oberhaugstett habe ich gelernt und dort werden die Tiere jetzt geschlachtet und in grobe Stücke zerteilt.“ Der Vorteil sei, dass die Tiere direkt aus dem Hänger ins Schlachthaus geführt werden. „Die Tiere kennen uns, laufen am Strick in die Schlachtbox, was auch weniger Stress verursacht, als wenn sie länger in einem fremden Stall warten müssen, bis es zur Schlachtung geht.“

Futter für die Tiere

Nicht nur die Tiere sind der Familie Schmid gut bekannt, haben sie sie doch selbst großgezogen, auch das Futter stellt der landwirtschaftliche Betrieb bis auf wenige Ausnahmen selbst her. Einmal im Monat wird geschlachtet, neben Rindfleisch gibt es auch immer wieder Kalbfleisch oder je nach Verfügbarkeit auch Lammfleisch oder Zicklein. Was aktuell im Angebot ist, darüber informieren Aushänge im Milchhäusle oder Hinweise auf der Homepage und Facebook-Seite.

Große Auswahl

Immer donnerstags und freitags steht er dann in der heimischen Wurstküche, zerteilt das Fleisch und kümmert sich um die Produktion der Fleisch- und Wurstspezialitäten. Die Palette erweitert der 23-jährige Metzgermeister immer wieder. Der „Senior-Metzger“ Manfred Aichele ist heute noch immer zur Stelle, wenn eine helfende Hand benötigt wird. 

Die Wurstpalette reicht von den klassischen Hausmacherrezepten wie Leber- und Schinkenwurst oder Lyoner bis hin zur Champignon- oder Paprikalyoner aus der Dose. Die gerauchte Bauernbratwurst oder die hausgemachten Maultaschen gehören genauso dazu wie Griebenschmalz und Kalbsbratwürste. Gulasch oder Rouladen, die Auswahl im Hofladen und an den Automaten ist groß.

Die Salamispezialitäten umfassen eine reine Rindersalami und Salami aus Rind und Schwein, die ganz unterschiedlich gewürzt sind.

Vor Kurzem wurden zahlreiche Zicklein auf dem Hof geboren. Die neugierigen Ziegen werden nun von der Familie großgezogen und sind ab einer Woche vor Ostern im Angebot. „Zicklein verkaufen wir nur als ganzes oder halbes Tier und nur nach Vorbestellung“, sagt Robin Schmid

Nach Ostern soll es dann auch wieder fertig eingelegtes Grillfleisch geben. Das habe schon so manche spontane Grillparty gerettet, weiß Familie Schmid, denn die Automaten sind ja immer „geöffnet“.

Alles verwerten, das geht für die Schmids so weit, dass neben den Kutteln frisch oder mit Soße in der Dose auch die Bratensoße fürs Gulasch hergestellt wird. „Bei uns kann man sogar hausgemachte Bratensoße einkaufen“, sagt er nicht ohne Stolz.

Aber nicht nur an Liebhaber von Grillsteaks, -schnecken oder Spare Rips denkt Robin Schmid. „Bei uns werden auch die Vegetarier fündig. Wir verfeinern Emmentaler mit unserer eigenen Milch und Gewürzen zu einem ganz besonderen Grillkäse“, und er ist sich sicher, dass ihm noch das ein oder andere einfallen wird.

Text: Annette Nüßle

Suchwörter

Landwirtschaft, Schnapsbrennerei, Hofladen, Milch, Eier, Rindfleisch, Dosenwurst, Kartoffeln, Bauernhof, Likör

Kategorien

Einzelhandel, Nahrung und Getränke

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