Auf Flugreisen unterwegs - So bleiben Sie fit und gesund
Wenn einer eine Reise tut ... dann kann er nicht nur viel erleben, sondern muss sich auch – besonders bei langen Flugreisen – gelegentlich mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen herumplagen. Kreislaufschwächen, Magen-Darm-Beschwerden, Panikattacken oder Asthmaanfälle - darauf sind die Flugbegleiter/innen heute gut eingestellt, denn das passiert immer mal wieder. Echte medizinische Notfälle treten allerdings eher selten auf, so die Statistik. Wer von sich weiß, dass er im Flugzeug zu Schweißausbrüchen, Übelkeit oder Erbrechen neigt, sollte sich am besten vorab mit Ratschlägen und Medikamenten aus der Apotheke versorgen - und vor allem auf Alkohol verzichten, denn dieser kann die Beschwerden sogar noch verstärken.
Jeder Fluggast kann also selbst dazu beitragen, dass seine Reise angenehm und ohne gesundheitliche Zwischenfälle verläuft, betont Dr. Armin Edalat aus der Schönbuch Apotheke, der darüber jetzt einen Fachartikel für die Deutsche Apotheker Zeitung verfasst hat.
Insbesondere die „Best-Ager“ - also Menschen über 50, 60 oder 70, die aufgrund der vielen günstigen Reiseangebote mittlerweile zur den Vielfliegern gehören - leiden natürlich mit zunehmendem Alter an Beschwerden oder chronischen Krankheiten, die sie beim Reisen mit Flugzeugen berücksichtigen sollten. Hier ist jeder Reisende gefordert, sich mit seinen Beschwerden an seinen Hausarzt oder den Apotheker seines Vertrauens zu wenden, um alle Eventualitäten im Vorfeld zu besprechen.
Der wechselnde Druck in der Flugzeugkabine, die geringe Luftfeuchtigkeit oder gelegentlichen Temperaturschwankungen können zu Herzrasen, Austrocknung der Schleimhäute, Ödembildung und dem bekannten erhöhten Thromboserisiko führen. Gegen den „Druck auf den Ohren“ helfen kauende und gähnende Kieferbewegungen und hin und wieder auch abschwellende Nasensprays. Das stundenlange nahezu bewegungslose Sitzen insbesondere auf Langstreckenflügen, stellt für den Körper eine große Herausforderung dar.
Wirksame Gegenmaßnahmen sind, während des Fluges ausreichend Wasser zu trinken, keine Strümpfe mit einengenden Abschlüssen, bequemes Schuhwerk zu tragen – und immer wieder aufrecht im Gang auf- und abzugehen. Insbesondere Raucher, Übergewichtige und Schwangere sollten sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Nach einer Operation oder anderen medizinischen Eingriffen ist es ebenfalls notwendig, sich streng an die Ratschläge seines Arztes zu halten.
Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, darf nicht vergessen, diese in ausreichender Menge ins Handgepäck zu packen, denn im Laderaum des Fliegers sind sie unerreichbar. Es darf ruhig auch etwas mehr sein, denn ab und zu kommen ja der Reisende und das Gepäck nicht gleichzeitig an ... Vorsicht bei Zeitverschiebungen: Wer unsicher über die Einnahmezeiten seiner Arznei am Urlaubsort ist, sollte sich vorab beim Arzt oder Apotheker dazu informieren.
Angst vor Infektionen? Die muss man auch bei längeren Flugreisen eigentlich nicht haben. Die trockene Kabinenluft und der psychische Stress können das Immunsystem zwar schwächen und die Infektionen fördern. Insgesamt gesehen ist die Infektionsgefahr an Bord als eher gering einzustufen. Schlafmasken, befeuchtende Augentropfen und Nasensalben minimieren diese Gefahr sogar fast gänzlich.
Flugzeuge werden auch in der kommenden Saison wieder Millionen von Menschen sicher in und aus dem Sommerurlaub bringen. Damit die Erholung und schöne Erinnerungen nicht durch Komplikationen während der Reise beeinträchtigt werden, haben die Fluggesellschaften ein effektives Hilfeleistungssystem entwickelt. Ein großes Sortiment von Erste-Hilfe-Artikeln und Medikamenten steht in jedem Flieger bereit. So kann im Notfall schon an Bord effektiv Hilfe geleistet werden.
Wenn nun die Reisezeit beginnt, scheuen Sie also nicht den Weg zum Arzt oder Apotheker - denn lieber einmal mehr nachgefragt, als vor Ort mit Unklarheiten und gesundheitlichen Problemen kämpfen zu müssen.
Allzeit gute Reise!