Vom rohen Holz bis zum Premium-Fenster

„Wir sind noch echte Fensterbauer und Glaser!“ Das sagt Thomas Frasch nicht ohne Stolz, wenn er Besucher durch seine geräumigen und modern maschinenbestückten Werkstatt- und Lagerhallen führt. Da liegen sie in langen Reihen, die rohen Hölzer, noch mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, sauber gestapelt und sortiert nach Länge. Nebenan „schaffen“ die Bearbeitungsmaschinen, fräsen Fälze und Profile für Gläser, Dichtungen sowie für Beschläge und sägen Anschlagskanten, so wie es Thomas Frasch programmiert hat. Die gelernten wie versierten Fensterbauer wissen genau, wo sie hinlangen müssen, und es sind schon etliche Arbeitsschritte, bis einmal die Eckverbindungen der Flügel- und Blendrahmen passgenau bis ins Detail zusammengefügt werden können.

Fest angestellte Fachkräfte, eigene Werkstatt

„Holz- und Holz-Alu-Fenster, Terrassentüren und Hebeschiebe-Elemente können wir selber herstellen“, erläutert Thomas Frasch, der neben modernster Holzbearbeitungstechnik über ebensolche Lackieranlagen inklusive Halle verfügt. Warum setzt er heute noch auf Eigenbau, wo doch viele andere Fachbetriebe ausschließlich auf Maß bestellen und fertigen lassen? „Wir wollen einfach individuell und flexibel reagieren können und uns nicht irgendwelchen Profilvorgaben großer Hersteller unterordnen “ , erklärt der Fachmann, der in der Produktion wie im Einbau auf den Baustellen ausschließlich mit eigenen, fest angestellten Facharbeitern und Gesellen arbeitet, mit „seinen Jungs“, wie er sie nennt. Und das ist absolut wertschätzend und vertrauensvoll gemeint. Auf „seine Jungs“ kann er sich verlassen, wenn sie auf Montage an Neubauten, noch häufiger bei Renovierungen und Sanierungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern unterwegs sind, während Ehefrau Silke Frasch das Büro managt.

Breites Leistungsspektrum

Über die eigene Fertigung hinaus deckt das Unternehmen Thomas Frasch Glaserei und Fensterbau alles ab, was zum Gewerk Glaser, Fenster, Türen und Sonnenschutz gehört: Selbst Glasduschen mit individuellen Hinterglasbildern als fugenfreie Duschwand oder Ganzglastüren mit Siebdruckmotiven sowie Haustüren der Firma Köster sowie Kunststofffenster und –Haustüren des Traditionsherstellers Weru gehören zum Leistungsspektrum. Natürlich auch das Thema „Sicherheit und Einbruchschutz“. Als einer der wenigen Betriebe im Kreis Böblingen wird die Firma Frasch als Sicherungs-Einbaubetrieb im „Nachweis über Errichterfirmen zum bundeseinheitlichen Pflichtenkatalog Mechanik“ gelistet. „Lösungen so, wie wenn’s für mich wäre!“
 
Feines Handwerk plus Köpfchen ist die Devise, das gilt genauso bei Umglasungen, Reparaturverglas-ungen und allen Reparaturen rund ums Fenster. „Oft kommen Kunden mit kniffligen Problemen zu uns. Was tun, wenn ein Uralt-Beschlag zu ersetzen ist?“, bringt Thomas Frasch ein Beispiel. In vielen Fällen kann er auf ein über 100jähriges Wissen zurückgreifen. Zwar hat sich vieles verändert, seit Urgroßvater Gotthilf Frasch 1905 in die Selbständigkeit startete. Geblieben aber sei neben breitem Handwerkswissen auch der Ehrgeiz, für die jeweilige Bausituation das Optimum zu ersinnen und einzubauen. „Was macht Sinn, wie würd‘ ich’s machen, wenn es für mich wäre? Lohnt die Reparatur oder empfehle ich dem Kunden ein neues Fenster? Mit dem ehrlichen Ratschlag sind wir bisher immer sehr gut gefahren“, blickt Thomas Frasch zurück. Einzig der Nachwuchsmangel bereitet dem engagierten Ausbilder zurzeit echte Sorge.

Doch gleich hellt sich die Miene wieder auf: „Mein Sohn Tim hat sich für unsere Branche entschieden. Er absolviert in einem Reutlinger Unternehmen gerade sein drittes Glaser-Lehrjahr und will später hier einsteigen“, was den „amtierenden“ Chef in vierter Generation sichtlich freut und ihm eine Last vom Herzen nimmt. Schließlich sind damit wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

(S. Ellwanger/ KRZ)