Brauchen wir die Apotheke vor Ort?

Unterschriftenaktion in den Holzgerlinger Apotheken

Dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) im vergangenen Herbst zugunsten ausländischer Arzneimittel-Versandhändler geurteilt habe, werde sich negativ auf die Apothekenzahl und die Versorgung der Patienten auswirken, da sind sich die Apotheker im Land sicher. Auch der Apothekerverband fürchtet einen Rückgang der Apotheken vor Ort. Derzeit gibt es noch etwa 2550 Apotheken im Südwesten. Aber ob sie uns in Zukunft erhalten bleiben?

Die Hintergründe

Die Richter in Luxemburg urteilten im Oktober, dass Versandapotheken im EU Ausland Rabatte auf Rezepte für verschreibungspflichtige Arzneimittel geben dürfen. Die ausländischen Versender müssen sich also nicht an die hierzulande geltende Preisbindung halten. Es wundert somit nicht, dass zum Beispiel Doc Morris, als Europas größte Versandapotheke, im Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zweistellige Zuwächse erwartet. Pro Rezept gibt der Versender nach eigenen Angaben bis zu zwölf Euro Rabatt. Man hört von Rabatten von bis 30 Euro – in bar und als Einkaufsgutscheine. Das kommt insbesondere Menschen mit chronischen Krankheiten zu Gute, die einen hohen Bedarf das ganze Jahr über haben. Für die Apotheker in Deutschland gilt aber weiterhin die Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Ein Wettbewerbsnachteil also, der zu finanziellen Einbußen und eventuell zur Schließung von Apotheken führen kann.

Und die Patienten? Wie reagieren sie?

Schlägt die „Geiz ist Geil“-Haltung, die sich überall breit macht auch hier durch? Lieber irgendwo im Ausland bestellen und ein paar Euro sparen? Das ist, man muss es einfach so sagen, dem örtlichen Apotheker gegenüber nicht fair.

ER ist da, wenn es schnell gehen muss, bestellt und liefert sogar nach Hause

ER ist schnell zu erreichen, wenn man direkt vom Arzt kommt

ER berät und begleitet Kranke bei ihrer Therapie – oft über Jahre hinweg

ER fertigt spezielle Medikamente und Salben direkt im Labor an

ER ist jeden Tag auch am Wochenende oder an Feiertagen im Nacht- und Notdienst für uns da

ER bietet Arbeitsplätze direkt in unserer Nachbarschaft

ER belebt die Innenstädte mit seinen Apotheken!

ER zahlt Steuern in der Gemeinde

All diese Aspekte sollten wir als Kunden / Patienten nicht geringschätzen und uns deshalb gegen ausländische Versandhändler wehren, die kaum Auslagen im Bereich Personalkosten haben, und deshalb leicht Boni anbieten können. Die keine Beratungsleistungen anbieten, die nicht da sind, wenn es eilig ist, die sich um nichts kümmern, als um ihre Gewinnmaximierung. So bleibt auch die Mehrwertsteuer (19%) im Ländle – und fließt nicht ins Ausland ab, wo zudem in Holland z.B nur 6% Mwst bezahlt werden, was ebenfalls zum Gewinn der ausländischen Versandapotheken beiträgt. Deshalb ist es wichtig, hier Stellung zu beziehen und die örtlichen Apotheker in der Unterschriften-Aktion zu unterstützen, die derzeit in den Apotheken läuft.

Das Fazit

Bleiben wir fair, kaufen dort wo wir beraten und gut versorgt werden und beziehen auch dort die verschreibungspflichtigen Medikamente. Qualität und Sicherheit muss vor Rendite und Gewinn stehen. Damit können wir sicherstellen, dass die Apotheke vor Ort auch in Zukunft unsere erste Anlaufstelle für Fragen zur Gesundheit sein kann.



Aktion der Apotheken im März


Homöopathie bewegt – Globuli für die Gelenke

Lernen Sie die Grundprinzipien der Homöopathie kennen und erfahren Sie die Anwendungsmöglichkeiten homöopathischer Arzneimittel in der Selbstbehandlung

Hören Sie dazu am
Dienstag, 7. März 2017 um 19 Uhr
in der Schönbuch Apotheke

Naciye Arslanoglu, Apothekerin
Homöopathie und Naturheilkunde

Informationen und Voranmeldung unter Telefon: 07031 742500 oder 689930